Westeuropa 2016
Von Anfang September bis Mitte Oktober fuhr ich von Norddeuschland aus Richtung Süd-Westeuropa. Die erste Woche ging es durch Deutschland, ab Aachen auf dem Vennbahnradweg durch Belgien nach Luxemburg. Von dort aus weiter Richtung Frankreich und quer durch die Champagne bis nach Orleans. Weiter auf dem Loireradweg bis zur Atlantikküste und an dieser entlang bis nach Bordeaux. Die letzten Tage bis Toulouse ging es dann am schönen Canal de Garonne entlang. Von dieser Tour gibt es viele Fotos und auch Videos. Natürlich gibt es auch einen Blog. Die einzelnen Tagesetappen und den Routenverlauf findet man in der Karte.
Statistik
- Tage (Gesamt / Fahrtage): 38 / 37 Tage
- Länder (4): Deutschland, Belgien, Luxemburg, Frankreich
- Kilometer: 3.510 km
- Tagesetappen (Längste / Durchschnitt / Kürzeste): 150 km / 92 km / 50 km
- Übernachtungen (Wildcampen / Couchsurfen / Campingplatz): 13 / 16 / 3
- Pannen: ein platter Reifen
Highlights
Wildcampen in den Dünen der französischen Atlantikküste war sicher etwas ganz Besonderes und auch einer der schönsten Zeltplätze auf dieser Reise. Nach einem langen und anstrengendem Tag Radfahren erreichte ich kurz vor Sonnenunter-gang diesen Platz. Während ich beim Abendbrot der untergehenden Sonne über dem Meer zuschauen konnte, rauschten unten riesige Wellen auf den menschenleeren Strand. Leider wird es dann zu schnell dunkel und man muss sich beeilen, wenn man sein Zelt ohne Taschenlampe aufbauen will. Während man dann im Zelt liegt und die Lichter der Schiffe auf dem Meer beobachtet, singen einen die Wellen in den Schlaf. Am nächsten Morgen wollte ich deshalb eigentlich gar nicht weiter, sondern wäre viel lieber noch eine Weile an diesem schönen Platz geblieben.
Viele nette Menschen habe ich unterwegs getroffen. Besonders die Franzosen scheinen sehr aufgeschlossen und interessiert zu sein. So wurde ich immer wieder einfach so gefragt, ob man mir helfen könne oder ob ich etwas bräuchte. Insgesamt 16 Nächte verbrachte ich bei Warmshower (Couchsurfing) Hosts. Dabei konnte ich nicht nur immer wieder in einem richtigen Bett schlafen, sondern es gab auch immer gutes französisches Essen, nette Unterhaltungen, mal eine Stadtrundfahrt, oder ein Klavierkonzert. Viele Menschen haben diese Reise geprägt und sie zu etwas Besonderem und Einmaligem gemacht. Die Strecke könnte man sicher noch mal fahren, aber die Kontakte und gemeinsamen Abende kann man nicht wiederholen. Hier beispielhaft ein Foto meiner Warmshower Hosts in Orleans.
Dass ich in Frankreich einen Unfall mit einem Auto hatte, klingt zwar erstmal nicht nach einem Highlight, aber am Ende war es dann doch ein Happy-End. Ich war gerade seit 30 km in Frankreich, da wurde ich in einem Kreisverkehr von einem einfahrenden Auto erfasst und angefahren. Ich hatte zwar Vorfahrt, aber das half mir dann auch wenig. Allerdings ging der Unfall erstaunlich glimpflich aus. Meinem Rad hat gar nichts abbekommen, meine Taschen und der Inhalt auch nicht und ich habe nur ein paar Schürfwunden erlitten. Nur mein Helm, den ich zu diesem Zeitpunkt hinten auf die Taschen gebunden hatte, ist zerbrochen. Ich bin sehr dankbar, dass mein erster Autounfall überhaupt so glimpflich und ohne größere Probleme ausgegangen ist. Ich bin mir sicher, dass ich da wohl einen großen Schutzengel hatte.